Author:
Drzezga Alexander,Dietlein Markus
Abstract
ZusammenfassungGeschmacksstörungen (Hypo-, Dysgeusie) nach Radioiodtherapie des Schilddrüsenkarzinoms stellen in der Abgrenzung zur Xerosto mie eine separate Komorbidität dar. Bei der Hypogeusie handelt es sich um die Folge einer Sialadenitis kleiner muköser Speicheldrüsen - der Geschmacksdrüsen - in Nachbarschaft zu den Geschmacksknospen. Klinisch relevant werden die Hypo- und Dysgeusie zumeist durch Wechselwirkungen mit einer Begleitmedikation, zuvorderst Psychopharmaka und Tranquilizer. Sofern medizinisch vertretbar, sollten bei Dysgeusie nebenwirkungsbehaftete Medikamente ersetzt werden. Weitere Noxen sollten eliminiert werden (Nikotinkarenz, Wechsel der Zahnpflegeprodukte). Mit Bezug auf eine Radioiodtherapie mit relativer Indikation sollte die Patientenaufklärung mögliche Behandlungsalternativen benennen. Die Risikoaufklärung sollte die möglichen klinischen Konsequenzen aus einer Sialadenitis (Xerostomie, Dysgeusie, Kariesanfälligkeit, trockenes Auge, Tränenträufeln durch Obstruktion des Tränenkanals) komplett beschreiben. Die Möglichkeiten der131 I-Aktivitätsreduktion sollten risikoadaptiert genutzt werden. Ob darüber hinaus die Anwendung von rhTSH zur Risikominimierung des Dysgeusie hilfreich ist, bleibt aufgrund heterogener Beobachtungsdaten unklar. Der Nuklearmediziner sollte um die multifaktoriellen Zusammenhänge in der Genese einer Dysgeusie wissen, falls sich der Patient nach Radioiodtherapie ratsuchend an den Nuklearmediziner wendet.
Subject
Radiology Nuclear Medicine and imaging,General Medicine
Cited by
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