Abstract
Die Humankapitaltheorie geht für vollkommen generelle Bildungsmaßnahmen von einer Finanzierung durch den Mitarbeiter aus, während für vollkommen spezifische Bildung eine Aufteilung der Kosten auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Frage kommt. Der vorliegende Beitrag kommt zu dem Ergebnis, dass es sich bei den in MBA-Programmen erworbenen Kenntnissen grundsätzlich um allgemeines Humankapital handelt, welches jedoch regelmäßig im aktuellen Unternehmen von höherem Nutzen ist als auf dem externen Arbeitsmarkt und deshalb in Teilen die selben Anreizwirkungen nach sich zieht wie spezifisches Humankapital. Aus der Sicht von MBA-gebildeten Mitarbeitern bestehende Mobilitätsbarrieren sowie Informationsasymmetrien, die zwischen dem aktuellen Arbeitgeber und Unternehmen des externen Arbeitsmarktes hinsichtlich des Wertes der MBA-Ausbildung bestehen, stellen Schutzmechanismen für Arbeitgebererträge mit entsprechenden Anreizen für eine unternehmensseitige Kostenbeteiligung dar. Nutzenpotenziale wie Screening- und Signaling-Effekte liefern weitere mögliche Anreize für Arbeitgeber, sich finanziell an den Kosten von MBA-Ausbildungen ihrer Mitarbeiter zu beteiligen.
Subject
Organizational Behavior and Human Resource Management