Industrielle Staatsbürgerrechte sind jene Rechte, die unmittelbar mit dem Status als Erwerbsperson verbunden sind. Sie sichern materielle und demokratische Teilhabe, schaffen sozialen Zusammenhalt, garantieren soziale Anerkennung und strukturieren die Vergesellschaftung von Individuen. Dieser Beitrag analysiert die Rolle von industriellen Staatsbürgerrechten für Prozesse gesellschaftlicher Integration und zeigt, dass Erwerbsarbeit nicht nur materielle, sondern auch soziale und demokratische Teilhabe ermöglichen kann und dass diese vier Aspekte erst im Zusammenspiel tatsächliche soziale Integration gewährleisten. Die Betonung des Zusammenspiels aller Aspekte ist zentral, weil sie verdeutlicht, dass demokratische Teilhabe im Erwerbskontext nicht unabhängig von anderen Formen der Teilhabe gedacht werden kann. Es geht darum, dass demokratische Partizipation gesellschaftliche Integration voraussetzt. Ausgehend von diesen Überlegungen diskutiert die Autorin Grenzen des Konzeptes und Eckpunkte für eine mögliche Weiterentwicklung, u. a. im Hinblick auf die fehlende Einbeziehung von unbezahlter Sorgearbeit und die bisherige ausschließlich auf nationale Kontexte fokussierte und damit zu eng gefasste Rahmung industrieller Staatsbürgerrechte.