Die Hervorbringung und die Existenz von Menschen sind, philosophische gesehen, keine Selbstverständlichkeiten. Wird menschliches Leben weitergegeben, so werden auch in Zukunft Menschen unsäglich leiden. Aus dieser Erkenntnis ergeben sich einige Fragen: Liegt in Ansehung bevorstehenden Leids (Neganthrophie) aus philosophischer Perspektive ein 'Verebben der Menschheit' nahe? Oder ist dieses Leid etwa durch Glück oder eine Bestimmung des metaphysischen Ortes von Menschen kompensierbar? Auf welche Weise rechtfertigen unterschiedliche Philosophen und Richtungen die Weitergabe menschlichen Lebens in Anbetracht zukünftigen Leids? Dem Autor gelingt eine Antwort, indem er die Unverzichtbarkeit einer Fortarbeit an Metaphysik aus der Unumgänglichkeit bestimmt, auch in Zukunft eine Rechtfertigung der Perpetuierung der Menschheit zu versuchen (Anthropodizee).