Dieser Beitrag vergleicht ethnische Nachteile beim Übergang von der Schule in die Berufsbildung zwischen Deutschland und der Deutschschweiz. Diese beiden Länder eignen sich aufgrund ihrer ähnlichen Schulsysteme, der Berufsstruktur und des Berufsbildungssystems für einen Vergleich. Zugleich unterscheiden sie sich bezüglich des gesellschaftlichen Ansehens der weniger anspruchsvollen Sekundarschulzweige. Ich konzentriere mich insbesondere auf die Frage, inwieweit sich dieser Unterschied auf den Signalwert der erworbenen Abschlüsse und damit auf den Übergang von der Schule in die Berufsbildung auswirken. Darüber hinaus betrachte ich die folgenden theoretischen Ansätze zur Erklärung ethnischer Unterschiede: differenzielle Ausstattung mit Humankapital, Theorien zur Diskriminierung und Bildungsaspirationen. Meine Analysen basieren auf zwei Panelstudien: der DAB-Panelstudie für die Deutschschweiz und CILS4EU für Deutschland. Zur Schätzung der Eintrittsquoten in die Berufsbildung berechne ich lineare Mehrebenen-Wahrscheinlichkeitsmodelle (N = 1.682). Meine Ergebnisse deuten darauf hin, dass es länderspezifische Unterschiede bei den Premiums für den Besitz anspruchsvollerer Schulabschlüsse der Sekundarstufe I gibt. In Deutschland profitieren Schüler*innen ohne Migrationshintergrund sehr viel stärker vom Besitz eines Sekundarschulabschlusses mit erweiterten Anforderungen als Schüler*innen mit Migrationshintergrund, während in der Schweiz keine Gruppenunterschiede in den Premiums feststellbar sind.