Transparenz hat gesellschaftlich an Bedeutung gewonnen und vor allem Organisationen sehen sich in der Pflicht, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Im Fokus dieses Beitrags steht der an Organisationen gerichtete, zunehmende Anspruch der Transparenz. Anhand zweier empirischer Fälle wird analysiert, wie Organisationen auf diese Erwartungen reagieren. Indem wir zwischen vier Arten von Transparenz unterscheiden, Transparenz, Intransparenz, Enthüllung und Nicht-Transparenz, zeigen wir, dass die gesteigerte Erwartung von Transparenz Organisation in der Unsicherheitsabsorption behindert. Aus diesem Grund ist die Erfüllung von Transparenzansprüchen für Organisationen ein Problem. Stattdessen bedienen sich Organisationen nebst hinreichend bekannter Darstellung technischer und quantifizierter Kennzahlen, der symbolischen Darstellung, die selektiert und kuratiert erfolgt. Abschliessend werden Effekte der organisationalen Realisierung für die Organisationsgesellschaft diskutiert, die einerseits zu einer Stärkung der gesellschaftlichen Transparenzerwartung beitragen, andererseits in variantenreichen und manchmal konträren Realisierungen dieser Erwartungen resultieren.