Lange Zeit stand die Be/Wertung von (im)materiellen Dingen im Fokus der Bewertungsforschung. Dieser Aufsatz untersucht hingegen die Bewertung von Menschen und die Behandlung, die ihrer Bewertung vorausgeht. Der Fall, an dem diese Praxis untersucht wird, ist die Bildung von Student*innen der Ingenieurwissenschaften durch universitäres Lehrpersonal. Als akademische Bildungsorganisationen etablieren Universitäten einen curricularen Parcours, den Student*innen als temporäre Mitglieder durchlaufen und dabei Fachwissen erwerben, eine Vision des Faches übernehmen, Handgriffe einüben und ihr Fachwissen praktisch erproben. An exemplarischen Stationen des Curriculums expliziert der Aufsatz mündliche und schriftliche Verfahren der Bewertung und zeigt soziologisch relevante Bezugspunkte der Menschenbewertung auf, sowie die Kontingenz und Dynamik des Bewertungsprozesses, in den das universitäre Lehrpersonal verstrickt ist.