Als Gegenstand aktueller technologischer Entwicklung fordern erste Serviceroboter Menschen in alltäglichen Umfeldern dazu auf, sie als soziale Akteure zu begreifen. Der Trend der immer „sozialer“ werdenden Maschinen hat in der Techniksoziologie weg von einer traditionellen ontologischen Differenzierung zwischen Technik und Sozialem hin zu einer Suche nach Handlungsträgerschaft avancierter Technik in sozio-technischen Konstellationen geführt. Diese neue Perspektive eines pragmatistischen Ansatzes vergisst jedoch die soziale Dimension dieser Interaktionen. Als Gegenvorschlag zu einer lückenhaften Suche nach einer Handlungsträgerschaft in dyadischen Mensch-Roboter-Konstellationen steht eine dramaturgische Triade bestehend aus Mensch, Roboter und Publikum (Zuschauer dieser Interaktionen), die es ermöglicht diese Interaktionen als soziale Situationen zu betrachten. In Anbindung an Lindemanns Konzepte einer konstitutiven Funktion und einer Emergenzfunktion des Dritten sowie ihrem Versuch, den Dritten in die Mensch-Technik-Begegnung zu integrieren, wird das Publikum in der Position des Dritten verstanden und in seiner Rolle für die Interaktionen beleuchtet. Dadurch wird deutlich, wie elementar das Publikum als Beobachterin für die Ausprägung und den Verlauf dieser Begegnungen ist. Am Ende steht ein Konzept, welches die Verbindung zwischen materiellem Handeln und den institutionellen Regeln des Handelns wiederherzustellen vermag.