Zusammenfassung Verbunddübelleisten bieten im Stahlverbundbau eine wirtschaftliche Alternative zu klassischen Verbundmitteln wie Kopfbolzendübeln. Moderne Verbunddecken werden in zunehmendem Maße filigraner ausgeführt und darüber hinaus werden oftmals haustechnische Funktionen in das tragende Deckenbauteil integriert. Um die hierfür erforderlichen geringen Deckendicken zu realisieren, können Verbunddübelleisten horizontal innerhalb der Betonplatte positioniert werden, woraus ein geringer seitlicher Abstand zum freien Betonplattenrand resultiert. Bisherige Untersuchungen beschreiben unterschiedliche Versagensbilder von Konstruktionen mit Verbunddübelleisten, beispielsweise Spalten der Betonplatte, Ausstanzen eines Betonkegels oder Plastizieren der Stahlzähne. An der Technischen Universität Kaiserslautern wurden im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojektes mit der RWTH Aachen Push-out-Versuche durchgeführt, anhand derer das Tragverhalten von Verbunddübelleisten mit randnahen Einbaupositionen untersucht wurde. Hierbei wurden bisher unbekannte Versagensmechanismen beobachtet, die durch bestehende Bemessungsansätze für Verbunddübelleisten mit konventionellen (randfernen) Einbaupositionen nicht abgedeckt sind. Im Rahmen dieses Aufsatzes werden die Einflüsse der Parameter Betonfestigkeit, Plattendicke und Bewehrungsführung auf das Trag- und Verformungsverhalten randnaher Verbunddübelleisten analysiert und eine mechanische Modellvorstellung zum Lastabtrag randnaher Leisten vorgestellt.