Im Eurocode 1 wird für den Nachweis von Eisenbahnbrücken zufolge dynamischer Beanspruchung insbesondere für Tragwerke mit kurzen Spannweiten die Berücksichtigung der Lastverteilung durch den Schotter-
oberbau empfohlen. Um dessen Einfluss auf die dynamische Tragwerksantwort von Einfeldträgerbrücken unterschiedlicher Spannweite und Eigenfrequenz zu evaluieren, werden in diesem Beitrag Berechnungen an sechs Beispieltragwerken ausgewertet. Dabei werden zwei Fahrzeugmodelle angewendet: das Modell der bewegten Einzellasten und ein komplexeres Mehrkörpermodell, welches die Fahrzeug-Brücken-Interaktion berücksichtigt. Die lastverteilende Wirkung des elastisch gebetteten Gleises wird bei beiden Fahrzeugmodellen vereinfachend auf Einwirkungsseite durch die Aufteilung der vom Zug auf das Tragwerk übertragenen Radkontaktkräfte auf drei oder fünf Schienenstützpunkte abgebildet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Lastverteilung auf Berechnungen mit und ohne Berücksichtigung der Fahrzeug-Brücken-Interaktion vergleichbar auf die Reduktion der Beschleunigungen auswirkt. Des Weiteren wird gezeigt, für welche Tragwerkseigenschaften und Überfahrtsgeschwindigkeiten der Nutzen der Berücksichtigung der Lastverteilung besonders ausgeprägt ist.