Der Schutz bestehender Gebäude spielt eine zentrale Rolle bei innerstädtischen Tunnelbaumaßnahmen. Durch den Vortrieb entstehen unvermeidlich Bodenbewegungen, deren Einfluss auf die Gebäude zu bewerten ist. Je nachdem, ob geringe oder ausgeprägte Setzungen zu erwarten sind und setzungsunempfindliche oder –empfindliche Gebäude vorliegen, bieten sich dazu verschieden genaue und ebenso verschieden aufwendige Methoden an. Der Beitrag stellt das Konzept der Schädigungsbewertung aus drei Teilschritten vor, nämlich der Prognose der Bodenbewegung über analytische sowie einfache oder komplexe numerische Ansätze, der Idealisierung von Bauwerken zu Ersatzmodellen wie Balken-, Scheiben- oder 3D-Modelle und der Schädigungsbewertung anhand von rechnerischen Neigungen oder Dehnungskennwerten. Für alle drei Teilschritte werden Methoden verschiedener Genauigkeit vorgestellt. Es liegt auf der Hand, diese zur Bewertung von innerstädtischen Trassen, also einer Vielzahl von Gebäuden, konsekutiv zu verwenden. Dementsprechend reichen einfache aber ungenaue Ansätze bei unkritischen Lagen aus, während aufwendigere und genauere Methoden für setzungsempfindliche Mauerwerksbauten oder oberflächennahe Unterfahrungen erforderlich werden. Ziel ist ein Ausgleich zwischen Schnelligkeit und Genauigkeit, also möglichst wirtschaftlich Schadensbewertungen an Bauwerken vorzunehmen und gleichzeitig kostenintensive Kompensationsmaßnahmen auf tatsächlich nötige Einsätze zu beschränken. Die Forschungsarbeiten sind im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 837 „Interaktionsmodelle für den maschinellen Tunnelbau“ an der Ruhr-Universität Bochum entstanden.