Abstract
Abstract. Mitte der 1990er Jahre wurde die neue raumordnungspolitische Kategorie der «Europäischen Metropolregion» (EMR) in die Raumordnungspolitik der Bundesrepublik Deutschland eingeführt. In dem Aufsatz wird die Frage diskutiert, inwieweit damit ein neues strategisches Raumbild verwendet wird, das mit einer normativen Umorientierung der Raumordnungspolitik verbunden ist. Diese Frage wird eingebettet in den weiteren Diskurskontext über Metropolen, der seit einigen Jahren nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Politik und den Medien eine auffällige Konjunktur erlebt. Angesprochen werden sowohl die Hintergründe dieser Diskurskonjunktur wie auch die Entwicklung der Metropolenforschung. Die Analyse der Zielrichtung des raumordnungspolitischen Konzepts der Europäischen Metropolregion zeigt, dass die Einführung der Metropolen-Semantik in die deutsche Raumordnungspolitik zu verstehen ist als Reaktion auf eine ganze Reihe von externen Herausforderungen. Sie führt zu einer tiefgreifenden Verschiebung des raumordnungspolitischen Selbstverständnisses, indem sich die Raumordnung von ihrer traditionellen Fixierung auf interregionalen Disparitätenausgleich und Fragen der Ressourcenverteilung und Ressourcensicherung löst und unter dem Eindruck von Europäisierung und Globalisierung die Entwicklungsfunktion der großen Zentren in den Fokus der Politik rückt.
Subject
Earth-Surface Processes,Anthropology,Geography, Planning and Development,Global and Planetary Change
Cited by
7 articles.
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