Affiliation:
1. Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
2. Europa-Universität Flensburg
Abstract
Charakteristisch für die Rezeption Richard Hofstadters Anti-intellectualism in American Life ist einerseits seine gespaltene Aufnahme in der Fachwissenschaft und Öffentlichkeit, andererseits das Aktualisierungspotential
seiner These, das sich bis in die Gegenwart hinein erstreckt, also inzwischen über mehr als ein halbes Jahrhundert lang Einfluss ausübt. An diese Beobachtungen anknüpfend versteht sich der Sammelband als Sonde, die Hofstadters
Narrativ aus unterschiedlichen Perspektiven und mit unterschiedlicher Methodik anvisieren. Das Gespräch über Hofstadter soll dabei nicht zu einem Abschluss gebracht, sondern neu eröffnet werden. Wo der Band
Forschungsergebnisse vorlegt, will er Möglichkeiten für weitere Forschungen aufzeigen. Wenn er Antworten gibt, sollen sie neue Fragen aufwerfen. Gewissermaßen folgt er einer programmatischen Forderung, die Hofstadter
in Anti-intellectualism aufgestellt hat: Der Band will Ideen einem spielerischen, essayistischen Test aussetzen und unbefangen vermeintlich gesicherte Erkenntnisse prüfen, dabei aber jeden Anflug eines obsessiven Bemühens
um Rechtfertigung oder Verurteilung meiden. Was der Sammelband leisten will, ist, durch eine von Hofstadter selbst als notwendig erachtete Intellektuellenkritik Hinweise auf ein geschichtswissenschaftlich abgesichertes
Verständnis von Anti-/Intellektualismus in der U.S.-amerikanischen Geschichte zu liefern und die Anwendbarkeit und Begrenzung von Hofstadters Begrifflichkeit auszuloten.
Publisher
Universitätsverlag Kiel | Kiel University Publishing