Abstract
Der vorliegende Beitrag soll zeigen, inwiefern die französische Konstruktion des attribut du COD sowohl in ihrer Variante mit als auch ohne explizitem Attributionsmarker als typischer Fall von subjektivierendem Sprachwandel aufgefasst werden kann. Da der Variantenreichtum
dieser Konstruktion sowohl mit als auch ohne Marker in der Frühen Neuzeit tendenziell zunahm, liegt die Hypothese nahe, diese Entwicklung als einen Fall von Ausbau im Sinne von Heinz Kloss (21978) zu verstehen. Gleichwohl waren diese Tendenzen nur vorüber gehend wirksam. Mehr noch:
Ein genauerer Blick auf die Kontexte, in denen neue construction types des attribut du COD erstmals auftreten, legt nahe, dass die transhistorisch stabilen semantischen Aspekte der Subjektivierung auf Konstruktionsebene schwerer wiegen als eventuelle Ausbaudynamiken und diese
teils überspielen. Zugleich zeigt sich, dass Ausbaudynamiken, insoweit sie vorliegen, eher lexikalischer als syntaktischer Natur sind. Sie zeigen sich dementsprechend vornehmlich in der (begrenzten) Expansion der Klassen relevanter Matrixverben, nur punktuell hingegen auf der Ebene der
Marker oder der Konstruktionstypen.
Publisher
Vittorio Klostermann GMBH
Subject
Literature and Literary Theory,Linguistics and Language,Language and Linguistics