Abstract
ZusammenfassungDer Marktanteil von Maklern als wichtige Kenngröße zum Verkaufsprozess auf dem Wohnimmobilienmarkt ist nicht erst seit der Einführung des Bestellerprinzips ein intensiv diskutiertes Thema, zu dem überraschend wenig belastbare Informationen zur Verfügung stehen. Da dieser Missstand des Informationsmangels auch bei vielen weiteren Aspekten von Immobilienmärkten auftritt, ist in jüngerer Vergangenheit verstärkt zu beobachten, dass Daten von Onlineimmobilienportalen, als am weitesten verbreiteter Vermarktungsmöglichkeit, analysiert werden. Diese Studie fügt sich mit einer vergleichenden Analyse der Maklerquote auf dem deutschen sowie dem US-amerikanischen (Teilmarkt Kalifornien) Onlineimmobilienmarkt in diese Bemühungen zur Steigerung der Transparenz ein. Hierzu wurden von marktführenden Immobilienportalen in Deutschland und den USA Angebotsdaten ausgewertet. Die statistische Analyse der insgesamt 69.711 Inserate umfasst dabei sowohl einen aggregierten Vergleich der Maklerquoten zwischen Deutschland und Kalifornien, als auch eine detaillierte Untersuchung über Unterschiede in der Häufigkeit eines Maklereinbezugs zwischen verschiedenen Marktsegmenten mittels einer logistischen Regression. Die zentrale Erkenntnis ist, dass die Maklerquote auf Immobilienportalen mit 98 % in Kalifornien signifikant über der Quote von rund 88 % in Deutschland liegt. Dies bestätigt die anhand der Analyse der Literatur abgeleitete Forschungsfrage, dass sich der Immobilienhandel in den betrachteten Ländern unterscheidet und in Kalifornien dabei häufiger Makler zum Einsatz kommen. Im Detail zeigt sich, dass in beiden Untersuchungsgebieten Eigenschaften wie Objektart und -standard einen Einfluss auf die Chance der Vermarktung mit oder ohne Makler haben. Im Ländervergleich sind dabei teils gleich- und teils gegenlaufende Effekte zu beobachten.
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
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