Abstract
<b><i>Hintergrund:</i></b> Angst- und Ohnmachtsgefühle wurden lange als zentrale Emotionen der PTBS betrachtet. Neuere Forschungsergebnisse legen jedoch nahe, dass insbesondere nach interpersonellen Gewalterfahrungen Schuld- und Schamgefühle eine entscheidende Rolle für die Entstehung und Aufrechterhaltung einer PTBS spielen. Metta-Meditationen (deutsch: Liebende Güte) zielen darauf ab, sich selbst und anderen Menschen bedingungsloses Wohlwollen und Freundlichkeit entgegenzubringen. Durch das Praktizieren von Metta lässt sich Selbstkritik reduzieren und das Gefühl der sozialen Verbundenheit stärken. <b><i>Methoden:</i></b> K-METTA ist eine Intervention (6 Sitzungen) zur Reduktion traumabezogener Schuld- und Schamgefühle, bei der kognitive Techniken mit Metta-Meditationen kombiniert werden. Hierbei werden in den Sitzungen 1 und 2 zunächst den Schuldgefühlen zugrunde liegende Kognitionen im sokratischen Dialog hinterfragt. Der Schwerpunkt der Sitzungen 3–6 liegt, neben der Vertiefung der kognitiven Interventionen, auf Metta-Meditationen. Hierbei üben Patient*innen, gute Wünsche an sich selbst und andere zu richten. <b><i>Fallberichte:</i></b> Die Behandlung von zwei Patientinnen, die Opfer von sexueller Gewalt geworden sind, wird exemplarisch dargestellt. Deskriptive prä-post Vergleiche zeigen eine Reduktion traumabezogener Schuld- und Schamgefühle sowie der PTBS-Symptomatik und weiterer psychischer Symptome. <b><i>Schlussfolgerung:</i></b> Gezielte Interventionen zur Verringerung traumabezogener Schuld- und Schamgefühle können dazu beitragen, die Wirksamkeit traumatherapeutischer Behandlungen zu verbessern. Hierfür erscheint eine Kombinationsbehandlung aus kognitiven Techniken und Metta-Meditationen vielversprechend.
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology
Cited by
2 articles.
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