Abstract
Bei der Impfung handelt es sich um eine der erfolgreichsten medizinischen Maßnahmen, die bereits Millionen von Menschen das Leben gerettet hat. Die Impfung ist besonders wichtig bei Patienten mit einem Multiplen Myelom, deren Infektionsrisiko aufgrund der krankheitsinhärenten Immunsuppression sowie der immunsuppressiven Wirkung der Therapie erhöht ist. Daher sollten alle geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, um eine wirksame Immunantwort gegen weitverbreitete Krankheitserreger wie Influenza, Pneumokokken, das Varicella-Zoster-Virus sowie gegen Bakterien und Viren (Haemophilus influenzae, Meningokokken und Hepatitis), die häufig ein erhebliches Risiko für Patienten mit einem Multiplen Myelom darstellen, anzuregen. Patienten nach autologer und insbesondere nach allogener Transplantation haben stark reduzierte Antikörpertiter und benötigen daher ein breiteres Impfspektrum. Die Impfreaktion ist bei Myelom-Patienten oft weniger stark ausgeprägt als in der Allgemeinbevölkerung, sodass entweder die Messung der Antikörpertiter nach der Impfung und/oder eine Wiederholungsimpfung erforderlich ist. In dieser Arbeit stellen wir die Daten zusammen, die zur Impfung von Patienten mit Multiplem Myelom existieren, und geben Empfehlungen für die klinische Praxis.