Author:
Teismann Tobias,Forkmann Thomas
Abstract
Einleitung: Suizidales Erleben und Verhalten weist eine erhebliche Dynamik auf und ist sehr heterogen motiviert. Ein genaues Verständnis der individuellen Funktionsweise suizidalen Erlebens und Verhaltens stellt die Voraussetzung einer therapeutischen Aufarbeitung suizidaler Krisen dar. Methode: Ausgehend von der Feststellung, dass ambivalentes Erleben den gesamten suizidalen Prozess begleitet, wird im vorliegenden Artikel das Ambivalenzmodell der Suizidalität (ABS-Modell) als Verstehens- und Orientierungsmodell für die klinische Praxis vorgestellt. Ergebnisse: In dem Modell wird der suizidale Prozess in drei Phasen unterteilt (Unsicherheits-, Transitions- und Handlungsphase), es wird die psychische Befindlichkeit innerhalb der verschiedenen Phasen beschrieben und es werden phasenspezifische therapeutische Ansatzpunkte benannt. Diskussion/Schlussfolgerung: Beim ABS-Modell handelt es sich um ein deskriptives Modell, anhand dessen die Krisenintervention und Psychotherapie suizidaler Personen strukturiert und gestaltet werden kann.