Abstract
Antibiotika können die Prognose bei Patienten mit einer Exazerbation der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung verbessern. Der übermäßige Einsatz von Antibiotika kann jedoch schwerwiegende negative Folgen für die Patienten (Magen-Darm-Infektionen) und für die Gesellschaft (bakterielle Resistenz) haben. Auch systemische Kortikosteroide können diesen Patienten helfen, haben aber bei vielen Patienten auch schwerwiegende unerwünschte Wirkungen wie Osteoporose, Muskelschwund und Diabetes. Wann immer es sichere Methoden gibt, um diese beiden Behandlungsmodalitäten zu reduzieren, sollten sie eingesetzt werden. Die Blut-Biomarker Procalcitonin und die Fraktion der Leukozyten, die als eosinophile Granulozyten bekannt sind, haben in randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) bewiesen, dass sie wirksam und signifikant sind und wesentlich dazu beitragen, die Verwendung dieser beiden potenten, aber toxischen Medikamentenarten zu reduzieren. In dieser Übersicht werden der Hintergrund und die wichtigsten klinischen Ergebnisse erörtert und die Gründe für biomarkergestützte klinische Entscheidungen dargelegt. Außerdem werden die wichtigsten erwarteten Auswirkungen, ihre Größenordnung und vor allem die Grenzen einer solchen Strategie beschrieben. Die klinische Evidenz wird priorisiert, wobei das Hauptgewicht auf RCTs und Metaanalysen zu diesen und zu den Outcomes liegt, der Schwerpunkt liegt dabei auf der Sicherheit einer solchen biomarkergesteuerten Strategie sowie auf den Auswirkungen einer Medikamentenreduktion. In einer Zeit, in der Ärzte von Patienten und Politikern zunehmend aufgefordert werden, zu heilen und Symptome zu lindern, scheint der hippokratische Satz, «primum non nocere» oder «vorerst keinen Schaden anrichten» mehr denn je von Bedeutung zu sein.
Subject
General Arts and Humanities