Abstract
In unserer digitalisierten Welt sind digitale Medien zu ständigen Begleitern geworden. Bereits Kinder im Grundschulalter nutzen Smartphones und Tablets regelmässig. Die Nützlichkeit dieser Endgeräte für den schulischen Kontext wird von (angehenden) Lehrkräften allerdings eher skeptisch bewertet. Digitale Technologien im Unterricht pädagogisch sinnvoll zu nutzen, setzt didaktische und medienbezogene Kompetenzen voraus – neben Wissen auch Überzeugungen als zentrale handlungsleitende Facetten professioneller Kompetenz. Diese Facetten stehen im Fokus des vorliegenden Beitrags, der Kompetenzen und Überzeugungen einer pädagogischen Perspektive mit einer psychologischen Perspektive auf kognitive, emotionale sowie konative (das Handeln betreffende) Faktoren ergänzt. In einer Online-Studie aus dem Jahr 2018 – und damit vor den einschneidenden Veränderungen der COVID19-Pandemie – wurden 126 Studierende des Grundschullehramts zu (1) Mediennutzung, (2) Überzeugungen zum Smartphone im Unterricht und (3) psychologischen Konstrukten wie Persönlichkeit und Selbstwert befragt. Eine Clusteranalyse entlang der Kriterien Smartphone-Nutzung und Einstellung zum Smartphone-Einsatz im Unterricht unterteilt die Gesamtstichprobe in drei Typen: Indifferente Weniger-Nutzende, Kritische Viel-Nutzende und Positive Viel-Nutzende. Diese drei Gruppen werden entlang ihrer medienbezogenen Kompetenzen und Überzeugungen sowie der psychologischen Dimensionen weiter ausdifferenziert und beschrieben. Von einem kompetenztheoretischen Modell ausgehend und ergänzt um die psychologische Perspektive werden die Ergebnisse als Ansatzpunkte für die Professionalisierung der Lehrkräftebildung diskutiert. Dabei werden interindividuelle Unterschiede im Mediennutzungsverhalten sowie in medienbezogenen Überzeugungen angehender Lehrkräfte und insbesondere die medienpädagogischen Potenziale des Smartphones für den Unterricht betont.
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