Abstract
Wie das Erlernen von theoretischem Wissen und praktischen Fähigkeiten verbunden und verschränkt werden soll, ist eine Kernfrage in Journalismus- und Journalistikstudiengängen. Die Integration der beiden Elemente wird als entscheidendes Bildungs- und Ausbildungsversprechen gesehen (Bergmann und Pörksen 2007, 18). Diese Studie untersucht, inwiefern die Studiengänge in Deutschland bei der Ausbildung der Studierenden einem gemeinsamen Muster der Theorie-Praxis-Integration folgen. Hierfür wurden durch eine qualitative Inhaltsanalyse zehn Modulhandbücher von Journalismus- und Journalistikstudiengängen mit dem von Wolfgang Streitbörger (2014) entwickelten Analyseraster untersucht. Die Anwendung des Analyserasters auf die Modulhandbücher stellt gleichzeitig einen erfolgreichen Machbarkeitstest dar, da es eigentlich dafür ausgelegt ist, die ganze Struktur eines Modulhandbuchs zu untersuchen. Hier wurde es dazu verwendet, einzelne besonders integrative Lehrveranstaltungen und Module in den Curricula zu identifizieren und zu gruppieren. Insgesamt wurden 34 Module und Lehrveranstaltungen identifiziert, die als besonders integrativ eingeordnet werden konnten und in vier Gruppen gegliedert wurden. Die erste Gruppe bilden Module und Lehrveranstaltungen, in denen Medienpraxis simuliert wird, bspw. die Lehrredaktion. Die zweite Gruppe bilden Module und Lehrveranstaltungen, in denen kreativ mit Computerprogrammen im Rahmen von Projekten gearbeitet wird. In der dritten Gruppe wird interdisziplinär bzw. gemeinsam mit externen Disziplinen gearbeitet. Die vierte Gruppe beinhaltet kommunikationswissenschaftliche Module und Lehrveranstaltungen, in denen empirische Projekte umgesetzt werden. Abschliessend wurden die Ergebnisse der Inhaltsanalyse durch einen Literaturabgleich mit den Idealvorstellungen deutscher Journalismusforscher:innen zur Theorie-Praxis-Integration abgeglichen, um Gemeinsamkeiten und Divergenzen festzustellen.
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