Abstract
Die Nutzung des Internets durchzieht den Alltag Jugendlicher. Diese technologische Entwicklung geht mit einer Vielzahl an positiven neuen Möglichkeiten einher. Allerdings können insbesondere soziale Medien für Jugendliche ein Risiko darstellen, in Radikalisierungsprozesse hineinzugeraten. In der Forschung wurde bislang kaum betrachtet, welche spezifischen Online-Aktivitäten zu einer Radikalisierung führen bzw. mit ihr einhergehen. Der Zusammenhang zwischen rechtsextremen Einstellungen und verschiedenen Online-Aktivitäten wie Konsum von Internetseiten, Vernetzung und Posting rechter Inhalte wird in diesem Beitrag geschlechtsspezifisch untersucht, da sowohl das Online-Verhalten als auch das Ausmass extremistischer Einstellungen bei Jungen und Mädchen unterschiedlich ausgeprägt ist und somit angenommen werden kann, dass auch der Zusammenhang geschlechtsspezifischer Betrachtung bedarf. Es werden Daten einer Schüler:innenbefragung (N = 6.715) herangezogen, die vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen durchgeführt und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Die Ergebnisse zeigen, dass rechtsextreme Einstellungen mit dem Konsum politischer Websites in Verbindung stehen (insbesondere bei Jungen). Vernetzung und Posting-Verhalten weisen (unabhängig vom Geschlecht) nur geringe Zusammenhänge mit rechtsextremen Einstellungen auf.
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