Praktisch, aber doch nicht unproblematisch: Studentenansichten in Bezug auf Grammatiklernen im virtuellen DaF-Unterricht

Abstract

Sprache ist ein komplexes soziales Phänomen, das den Menschen von anderen Spezies unterscheidet. Eine Sprache zu beherrschen, gelingt hauptsächlich durch die Fertigkeiten (Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben), aber es gibt auch Basiskompetenzen, die im Fremdsprachenunterricht zur Entwicklung dieser Fertigkeiten Hilfe leisten. Grammatik ist eine wichtige Basiskompetenz, deren Rolle im Fremdsprachenunterricht lange Zeit umstritten war. Grammatik kann als Mittel zum Zweck dienen und die vier Fertigkeiten verbessern. Die sinnvolle Vermittlung von Grammatik ist bereits im Präsenzunterricht anspruchsvoll, im Fernunterricht stellt sie eine besondere Herausforderung dar. Ziel dieser Studie ist es, die Meinungen der DeutschlehramtsstudentInnen zum Grammatiklernen im Fernunterricht zu erheben und zu analysieren. Insbesondere sollen die Vor- und Nachteile des Grammatiklernens im Fernunterricht sowie mögliche Vorschläge der StudentInnen zur Verbesserung, Vereinfachung und Effizienzsteigerung des Prozesses aufgezeigt und diskutiert werden. Die Daten dieser phänomenologischen Studie wurden durch die deskriptive Analyse dargestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der StudentInnen (54,54%) über ausreichende technische Möglichkeiten und Kenntnisse verfügt. Im Gegensatz dazu haben viele Teilnehmer (72,72%) negative Ansichten über das Grammatiklernen im Fernunterricht, insbesondere über die geringe aktive Beteiligung und den Mangel an Interaktion.