1. Menschliches Leben ist zwischenmenschliches Leben, »Mit-Sein« (Petzold, 2003, S. 568; vgl. bereits 1980, S.232-234) mit anderen in Gruppen und sozialen Gemeinschaften. Für das Neugeborene - zur Welt gekommen als »physiologische Frühgeburt« (Portmann, 1969, S. 57 f.), ist dieses Mit-Sein mit anderen auch ein lebensnotwendiges Angewiesensein auf andere. Es brauchtVersorgungdurch Nahrung und Pflege sowie die damit einhergehenden, vielfältigen Interaktionen mit seinen Eltern und/oder nahen Bezugspersonen. Von der Qualität dieser Erfahrungen, die sich im besten Fall in einer haltgebenden, verlässlich korrespondierenden Entwicklungsbegleitung erschließen, hängt es im weiteren Entwicklungsprozess ab, ob sie im Ausbalancieren der eigenen Identität und im Wachstum der Persönlichkeit eher eine Chance oder größte Vulnerabilität darstellen.