Affiliation:
1. Abteilung Hämatologie und Hämatologisches Zentrallabor, Luzerner Kantonsspital, Luzern
Abstract
Die Milz hat vielfältige Funktionen. Neben der Filterfunktion zur Beseitigung von gealterten oder abnormen Erythrozyten und Erythrozyten mit intraerythrozy tären Einschlüssen spielt die Milz eine Rolle bei der unspezifischen und spezifischen Immunabwehr. Sie ist aber auch ein Reservoir für eine Vielzahl von Zellen und spielt insbesondere bei der Sequestration von Thrombozyten eine Rolle. Schließlich kommt der Milz eine Bedeutung bei der Eisenhomöostase zu, da durch den Abbau der Erythrozyten durch die Milzmakrophagen Eisen freigesetzt wird und der Hämatopoiese erneut zur Verfügung steht. Bei verschiedenen nicht-malignen hämatologischen Erkrankungen werden Antikörper-beladene Zellen an die Makrophagen der Milz gebunden und phagozytiert. Das betrifft Erythrozyten bei der autoimmunhämolytischen Anämie, Thrombozyten bei der Immunthrombozytopenie und Neutrophile beim Felty-Syndrom. Abnorme Erythrozyten werden bei den hereditären Anämien, wie der hereditären Sphärozytose, dem Pyruvatkinase-Mangel, der Sichelzellanämie und bei der Thalassämie, vorzeitig abgebaut. Der therapeutische Stellenwert einer Splenektomie bei den erwähnten Erkrankungen hat sich in den letzten Jahren teilweise verändert durch das Vorhandensein neuer und effizienter Therapien und durch die Möglichkeit einer laparoskopischen Entfernung der Milz. Nutzen und Risiken einer therapeutischen Splenektomie sind gut abzuwägen und letztere sollten durch prophylaktische Impfungen, postoperative Thromboembolieprophylaxe und eine gute Patientenaufklärung minimiert werden.
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