Affiliation:
1. Neurologische Klinik und Zentrum für Schlafmedizin Universitätskliniken, Inselspital, Bern
Abstract
Die Hypersomnie (exzessive Schläfrigkeit) zeichnet sich durch eine erhöhte Schlafneigung aus mit subjektiv vermehrter Tagesschläfrigkeit, ungewollten Nickerchen bis hin zu «Schlafattacken» und/oder verlängertem Nachtschlaf mit morgendlicher Schlaftrunkenheit. Die exzessive Schläfrigkeit sollte gegenüber Müdigkeit und Energielosigkeit, wie sie meist im Zusammenhang mit intern-medizinischen und psychiatrischen Erkrankungen auftreten, abgegrenzt werden. Die Hypersomnie tritt in der erwachsenen Bevölkerung mit einer Häufigkeit von 2–5% auf und kann zu Arbeitslosigkeit, Unfällen und neuropsychiatrischen Störungen führen. Zu den häufigsten Ursachen einer Hypersomnie zählen das Schlaf-apnoe Syndrom (SAS), die Narkolepsie, das chronische Schlafmanko (sog. Schlafinsuffizienz) sowie das Restless legs-/periodic limb movements in sleep – Syndrom (RLS/PLMS). Die Verdachtsdiagnose ergibt sich oftmals schon aus dem klinischen Beschwerdebild. Dennoch sind eine Polysomnographie und ein Multiple sleep latency test (MSLT) für die definitive Diagnosestellung oft notwendig. Therapeutisch stehen die nasale CPAP-Therapie beim SAS, Stimulantien bei der Narkolepsie, eine Verlängerung der Schlafdauer bei der chronischen Schlafinsuffizienz und Dopaminagonisten beim RLS/PLMS zur Wahl.
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