Affiliation:
1. Endokrinologie Diabetologie Bern
Abstract
Zusammenfassung. Die Initiative für die Arbeiten, welche in Toronto 1921 zur Entdeckung des Insulins führten, ging von Frederik G. Banting aus. Er arbeitete unter der Leitung von John J. R. Macleod im Institut für Physiologie der Universität Toronto. In seinem Versuchsprogramm unterstützte ihn der Student Charles H. Best. An Hunden mit experimentellem Diabetes demonstrierten sie den blutzuckersenkenden Effekt von Pankreasextrakten. Dank Zusammenarbeit mit Macleod und James B. Collip, einem Biochemiker der Universität Alberta, der in Toronto ein Sabbatical absolvierte, waren die Arbeiten rasch von Erfolg gekrönt und erste klinische Anwendungen der Extrakte wurden anfangs 1922 möglich. Bereits 1923 erhielten Banting und Macleod den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Banting teilte seine Hälfte des Preises mit Best, während Macleod seine Hälfte mit Collip teilte. Dass gerade ihre Untersuchungen von Erfolgt gekrönt waren, dürfte zu einem grossen Teil auf Bantings Fähigkeiten als Chirurg, Bests Enthusiasmus als Student, Collips Fähigkeiten als Biochemiker und Macleods Umsicht, die Gruppe zusammenzubringen und mit den notwendigen Ressourcen auszustatten, zurückzuführen sein. In den nächsten zwei Jahrzehnten wurden erste Depotinsulinpräparate verfügbar. In den 1950er Jahren gelangen in der Insulinforschung wichtige Fortschritte, welche die weitere Forschung in der Diabetologie beflügeln sollten. Dies betraf zum einen die Klärung der Insulinstruktur und zum andern die Möglichkeit der Insulinmessung im Blut. Diese beiden Entdeckungen wurden mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet (siehe Kasten 1). In den 1960er und 70er Jahren entwickelten die Insulinhersteller immer bessere Reinigungsmethoden, die schliesslich zu Präparaten mit sehr guter Verträglichkeit und nur sehr seltenen Allergien führten. Später, in den 1980er Jahren, führte die Möglichkeit der biotechnologischen Herstellung von Insulin zu einer immer stärkeren Verbreitung des Humaninsulins. Auf der Grundlage derselben Technologie wurden in den 1990er Jahren und dann im neuen Jahrtausend Insulinanaloga hergestellt, die sozusagen als «Designer-Insuline» neue, klinisch interessante Wirkprofile ermöglichten. Die heutige Vielfalt der verfügbaren Insuline, moderne Formen der Insulinapplikation (Insulinpens, Insulinpumpen) sowie die Blutzuckerselbstkontrolle beziehungsweisen das kontinuierliche Glukosemonitoring bilden heute die Grundlage der modernen intensivierten Insulintherapie.
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