Affiliation:
1. Klinische Pharmakologie und Toxikologie, Universitätsspital Basel
Abstract
Die neuen oralen Antikoagulantien wie die Faktor Xa-Hemmer Rivaroxaban und Apixaban oder der Thrombin-Hemmer Dabigatran versprechen eine einfachere Handhabung als die altbekannten Vitamin K-Antagonisten. Trotz Wegfallen des Routine-Monitorings ist auch bei den neuen Substanzen aufgrund ihrer pharmakologischen Eigenschaften in bestimmten Situationen mit erheblichen Schwankungen der Exposition zu rechnen. Dabigatran wird überwiegend unverändert renal elimiert, entsprechend muss bei eingeschränkter Nierenfunktion die Dosis reduziert werden. Die Faktor Xa-Hemmer sind CYP3A4-Substrate und dürfen nicht zusammen mit potenten CYP3A4-Hemmern kombiniert werden. Bei Blutungen oder thromboembolischen Ereignissen unter Therapie kann ein gezieltes Monitoring der Wirkstoffkonzentration oder der anti-FXa- bzw. der anti-FIIa-Aktivität bei der Ursachensuche hilfreich sein. Im Gegensatz zu den Vitamin K-Antagonisten oder Heparin stehen für die neuen Antikoagulantien keine Antidote zur Verfügung und das optimale Vorgehen bei lebensbedrohlichen Blutungen ist noch nicht definiert. Für gewisse Indikationen wie die Thromboembolie-Prophylaxe bei akut erkrankten medizinischen Patienten stehen (noch) keine Studiendaten zur Verfügung. Bezüglich Lokalisation der Blutungen verfügen die neuen Substanzen über ein im Vergleich zu Vitamin K-Antagonisten leicht anderes Profil (weniger intrakranielle Blutungen) und die Erfahrungen bei Langzeitanwendung (> 5 Jahre) sind limitiert. Aus diesen Gründen erfordert der Einsatz der neuen Antikoagulantien trotz Wegfallen des Routine-Monitorings eine sorgfältige klinische Überwachung der Patienten unter Berücksichtigung von Co-Medikation und Co-Morbidität um eine sichere Therapie zu gewährleisten.
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