Affiliation:
1. Universitätsspital Zürich, Klinik für Hämatologie
2. Universitätsspital Basel, Abteilung für Diagnostische Hämatologie
Abstract
Die direkten Thrombininhibitoren hemmen nicht nur das freie sondern auch das Fibrin-gebundene Thrombin. Zu den parenteralen direkten Thrombininhibitoren gehören die rekombinanten Hirudine Lepirudin und Desirudin, das synthetische Hirudin Bivalirudin sowie das kleine synthetische Molekül Argatroban. Alle diese Substanzen interagieren nicht mit Heparin/PF4-Antikörpern und sowohl Argatroban als auch Bivalirudin werden deshalb aktuell zur Behandlung der Heparin-induzierten Thrombozytopenie verwendet. Der orale direkte Thrombininhibitor Dabigatranetexilat ist bereits in vielen Ländern zur Behandlung des nicht-valvulären Vorhofflimmerns zugelassen. Dabigatranetexilat kann dank des stabilen, voraussehbaren Effekts ohne Dosisanpassung und ohne Monitoring appliziert werden. Die Substanz zeigt relativ wenige Interaktionen mit anderen Medikamenten. Starke Inhibitoren von P-Glykoprotein können den Dabigatranspiegel allerdings gefährlich anheben. Dabigatranetexilat wird durch Esterasen zum Hauptwirkstoff Dabigatran verstoffwechselt, welcher praktisch ausschließlich renal eliminiert wird. Um die Sicherheit und Effizienz zu prüfen, wurde Dabigatranetexilat einem ausführlichen Studienprogramm unterzogen. Sowohl für die Prävention von venösen Thromboembolien nach Gelenksersatz, der Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern und die Behandlung akuter venöser Thromboembolien war die Substanz den bisherigen Standardtherapien in fast allen Studien mindestens ebenbürtig. Im klinischen Alltag konkurriert Dabigatranetexilat vor allem mit den neuen direkten Faktor Xa-Inhibitoren. Da keine direkten Vergleichsstudien vorliegen kann bezüglich Überlegenheit der einen oder anderen Substanzklasse bislang keine abschließende Aussage getroffen werden.
Cited by
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