Affiliation:
1. Neurologische Klinik und Poliklinik, Universitätsspital Bern, Inselspital, Bern
Abstract
Die multiple Sklerose (MS) ist eine ätiologisch ungeklärte entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), bei der Autoimmunvorgänge mit auto-reaktiven T-Lymphozyten und Monozyten eine Rolle spielen. Als Modellkrankheit gilt die experimentelle allergische Enzephalomyelitis (EAE) der Mäuse. Die Entzündungszellen bilden Stickstoffoxide, die als freie Radikale toxisch wirken, die Apoptose fördern und damit zum Untergang von Neuronen, Axonen und Gliazellen beitragen. Harnsäure wirkt als Radikalfänger und kann diesen Prozess hemmen. Dies konnte bei der EAE gezeigt werden und es bestehen Hinweise, dass Harnsäure auch die Aktivität der MS unterdrückt. Aus epidemiologischen Studien geht hervor, dass Komorbidität von MS und Gicht praktisch nicht vorkommen, der Harnsäurespiegel bei MS-Kranken tiefer ist als bei Kontrollen und MS-Kranke im Schub tiefere Werte aufweisen als solche in Remission. Inosin, ein metabolischer Vorläufer der Harnsäure, zeigte in einer kleinen Studie bei Patienten mit sekundär chronisch progredienter MS einen geringen therapeutischen Nutzen. Weitere Studien sind jedoch nötig, bevor das Wissen über die Zusammenhänge zwischen MS und Harnsäure therapeutisch nutzbar eingesetzt werden kann. Im Moment kann der Harnsäurespiegel lediglich als ein Marker der MS-Aktivität betrachtet werden. Die Erkenntnisse der Zusammenhänge zwischen MS und Harnsäure unterstützen jedoch Hypothesen, die eine günstige Wirkung von Radikalfängern bei MS voraussagen.
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