Affiliation:
1. Institut für Parasitologie, Universität Bern
Abstract
In Mitteleuropa kommen zwei verschiedene Arten der Gattung Echinococcus vor, nämlich Echinococcus multilocularis, der Erreger der alveolären Echinokokkose (AE), sowie E. granulosus, Verursacher der zystischen Echinokokkose (ZE). In den endemischen Gebieten Europas treten jährlich zwischen 0.02 und 1.4 neue AE Fälle pro 100 000 Einwohner auf. Die Bedeutung der AE des Menschen liegt grundsätzlich bei der außergewöhnlich hohen Letalität einer unbehandelten Erkrankung. Die Therapie besteht im Wesentlichen in möglichst radikaler Operation und anschließender Dauertherapie mit Benzimidazolen. Ein substanzieller Fortschritt in der strategischen Bekämpfung der zystischen Echinokokkose stellte die Entwicklung einer effizienten und effektiven rekombinanten Vakzine zur indirekten Prävention der Transmission auf den Menschen dar. Das Prinzip der Vakzine beruht darauf, Nutztiere, die als Zwischenwirte fungieren, zu immunisieren und so die Ausbildung von E. granulosus-Zysten zu verhindern. Damit wird die Infektionsquelle für Hunde eliminiert, was nicht nur zu einer Reduktion der Prävalenz beim Zwischenwirt führt, sondern auch zu einer direkten Reduktion oder Eliminierung der Infektionsquelle für den Menschen. Auch bei E. multilocularis wäre eine Vakzinierung von Zwischenwirten möglich. Experimentell bewährt haben sich die 14-3-3 sowie die Em95-Vakzine. Weil der parasitäre Entwicklungszyklus aber hauptsächlich in Wildtieren (Mäusen) stattfindet, ist der dortige Einsatz einer Feldvakzine zur Unterbrechung des Zyklus aus praktischer Sicht kaum umsetzbar. Da die Erkrankung (AE) beim Menschen aber sehr gravierend ist, sollte diskutiert werden, ob in Gebieten mit hohen Befallsextensitäten eine flächendeckende oder Risikogruppen-spezifische Vakzinierung des Menschen aus gesundheitsökonomischer Sicht sinnvoll wäre.
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