Affiliation:
1. Abteilung für Nephrologie/Hypertonie der Universität Bern, Bern
Abstract
Die Rhabdomyolyse ist ein schwerwiegendes klinisches Symptom unterschiedlichster Ätiologie. Dabei spielen erworbene Faktoren exogener Natur wie zum Beispiel Traumata sowie endogene Störungen des Intermediärmetabolismus, aber auch hereditäre Erkrankungen eine auslösende Rolle. Die häufigsten Ursachen stellen körperliche Belastung unter Hitzeeinwirkung, traumatische Schädigung und ein Alkoholabusus dar. Unabhängig von der Art der Schädigung ist der Pathomechanismus der Schädigung in der Muskelzelle sehr stereotyp und führt zu einer intrazellulären Kalziumakkumulation und ATP-Depletion. Die klinischen Symptome können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein, und nur selten zeigt sich das klassische Vollbild von Muskelschmerzen, -schwäche und dunklem Urin. Wiederkehrende Episoden sollten an eine hereditäre Erkrankung denken lassen. Schwere Komplikationen stellen die begleitende Hypovolämie, Elektrolytstörungen mit Hyperkaliämie und Hypokalzämie mit lebensbedrohlichen Arrhythmien, das Kompartmentsyndrom, die disseminierte intravasale Gerinnung und das akute Nierenversagen dar. Dieses führt in rund 1/5 der Patienten zum Tod, wobei meist die gleichzeitig bestehende schwere Grunderkrankung den Verlauf erschwert. Diagnostisch ist die Bestimmung der Serumkreatinkinase und des Myoglobins in Plasma und im Urin. Therapeutisch haben die Behandlung der Hypovolämie mit Flüssigkeitszufuhr, die Aufrechterhaltung der Diurese, die Alkalinisierung des Urins, die Korrektur der Elektrolytstörungen, insbesondere der Hyperkaliämie, die Entlastung von Kompartmentsyndromen sowie das Erkennen der ursächlichen Erkrankung mit gegebenenfalls spezifischen Therapie- und Präventionsmöglichkeiten die wesentlichste Bedeutung. Nur die Vermeidung und das Erkennen von Auslösemechanismen kann das Auftreten dieser mit einer hohen Mortalität behafteten Erkrankung vermindern.
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