Affiliation:
1. Frauenklinik, Kantonsspital Baselland, Liestal
Abstract
Zusammenfassung. Nachdem die Diagnose Mammakarzinom histologisch gesichert wurde, folgt das Aufklärungsgespräch über den Befund mit der Patientin. Es bietet sich an, dass dieses durch einen Brustchirurgen, eine Brustchirurgin geführt wird. Beim Überbringen der schlechten Nachricht gilt es einige Regeln zu beachten. Als Unterstützung kann das NURSE-Modell dienen. Neben der Einteilung der Mammakarzinome in die verschiedenen histologischen Typen existiert seit 2011 die neuere Einteilung der 12. St. Gallen-Konferenz. Sie beruht auf der Erkennung der tumorbiologischen Untergruppen, den sogenannten intrinsischen Subtypen, und erleichtert es, Patientinnen zu identifizieren, die von einer Chemotherapie profitieren würden bzw. durch eine Chemotherapie übertherapiert wären. Für bestimme Patientinnen ist ausserdem die Aufklärung über eine mögliche genetische Beratung oder den Fertilitätserhalt eine wichtige Information. Das Mammakarzinom stellt sogar die häufigste Indikation zur Beratung hinsichtlich Fertilitätserhalt im Rahmen einer onkologischen Erkrankung dar. Im Weiteren sollte geklärt werden, ob präoperative Staginguntersuchungen erforderlich sind. Das gesamte Behandlungskonzept wird, sobald alle Befunde vorliegen, in einer präoperativen Tumorkonferenz festgelegt und es wird entschieden, ob eine Indikation für eine neoadjuvante Chemotherapie oder für eine primäre Operation vorliegt. Bei der multidisziplinären Behandlung von Brustkrebspatientinnen sind auch die Breast Care Nurse und die Psychoonkologie ein wichtiger Bestandteil, um die emotionalen, informationsbezogenen und physischen Bedürfnisse der Patientinnen abzudecken und die Krankheitsverarbeitung zu fördern, die Lebensqualität zu verbessern und die psychischen Belastungszeichen zu erkennen und zu behandeln.