Stents in der Urologie

Author:

Mattei A.1,Danuser H.1

Affiliation:

1. Urologische Universitätsklinik, Inselspital, Bern

Abstract

Ureterale Stents werden am oberen Harntrakt, urethrale Stents am unteren Harntrakt zur Restitution oder Aufrechterhaltung der Urindrainage eingesetzt. Ureterale Stents sind indiziert als adjuvante Maßnahme vor extrakorporeller Zertrümmerung von großen Nierensteinen (ESWL) zur Sicherung der Urindrainage und Verbesserung des Fragment- und Desintegratabganges. Auch bei sehr kleinen Harnleitersteinen, die mit einer extrakorporellen Stoßwellenlithotripsie nicht behandelbar sind, weil sie nicht geortet werden können, kann die Einlage eines Doppel-J-Stents die Stauung beheben und Koliken schlagartig eliminieren. Ist die Ursache einer Harnleiterobstruktion eine Ureterkompression von außen (retroperitoneale Raumforderungen), ist die Einlage eines speziellen Tumorstents möglich, allerdings mit der Gefahr der Reobstruktion infolge Detritus und Verstopfung der Drainagelöcher am Stent behaftet. In diesen Fällen ist die wichtige Drainage durch die Ureterperistaltik entlang dem Stent durch die komprimierende Raumforderung blockiert. Deshalb ist hier die perkutane Nephrostomie, eine Drainage, die mit dem direkten Zugang leichter zu kontrollieren ist, zu bevorzugen. Eine absolute Indikation zur Drainage des oberen Harntrakts mittels Doppel-J-Stent oder besser perkutaner Nephrostomie ist die obstruktive Pyelonephritis. Werden am oberen Harntrakt pyeloureterale Abgangsstenosen oder Ureterstenosen endoskopisch eröffnet, dient der Doppel-J-Stent als «Platzhalter» und Drainagesicherung, bis das neue Lumen reepithelialisiert ist. Stents in der prostatischen Harnröhre können in lokaler Anästhesie eingelegt werden und sind ultima ratio bei Patienten mit medikamentös austherapierter benigner Prostatahyperplasie und fehlender Operabilität für invasivere Behandlungen. Das Verfahren wird selten angewandt, ist jedoch angesichts der zufriedenstellenden Langzeitresultate eine echte Alternative zur Blasendrainage mittels transurethralem Katheter oder perkutaner Zystostomie. Dieselben Stents können auch in der bulbären Harnröhre nach endoskopischer Eröffnung von Strikturen eingesetzt werden und die Rezidivstrikturrate senken.

Publisher

Hogrefe Publishing Group

Subject

General Medicine

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