Affiliation:
1. Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel
Abstract
Tumore im kleinen Becken, die ihren Ursprung nicht primär im Urogenitaltrakt haben, können aufgrund der engen räumlichen Beziehung häufig zu einer sekundären Beteiligung des Harntraktes führen. Benigne Tumore (Uterus myomatosus, Ovarialzyste, Kolonadenom) führen ebenso wie maligne Tumore (z.B. Uterus-, Zervix-, Ovarial- und Kolonkarzinome) zu Verdrängungserscheinungen bzw. Infiltrationen der Harnorgane. Häufige urologische Symptome sind Blasenentleerungsstörungen, Harninkontinenz, urogenitale Entzündungen oder Harnabflussstörungen bis hin zum Nierenversagen. Dies sind oft die ersten Krankheitssymptome und erst in der weiteren Diagnostik wird dann der ursächliche Primärtumor entdeckt. Wichtig ist, dass primär urologische Tumore des Beckens – benigner als auch maligner Art – zu einer identischen Symptomatik führen können und somit ebenfalls differentialdiagnostisch miteinbezogen werden müssen. Die therapeutischen Maßnahmen richten sich zunächst nach der klinischen Symptomatik, an welche sich die Behandlung der Ursache anschließt. Kommt es beispielsweise durch einen verdrängenden Tumor im kleinen Becken zu einer akuten Abflussbehinderung des oberen oder unteren Harntraktes, ist eine sofortige interventionelle Entlastung der Harnwege mittels Nieren- oder Blasenfistelung notwendig. Erst im zweiten Schritt sollte dann die Möglichkeit der Tumorsanierung geprüft werden.
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