Affiliation:
1. Abteilung für pädiatrische Intensivbehandlung (PD Dr. B. P. Wagner), Medizinische Universitäts-Kinderklinik (Direktor Prof. R. Kraemer), Inselspital, Bern
Abstract
Der Schock im Kindesalter ist ein gefährliches, oftmals tödlich verlaufendes Syndrom. Pathophysiologisch ist dieser Zustand durch ein ungenügendes Sauerstoffangebot im Verhältnis zum Verbrauch gekennzeichnet. Meistens ist dies bedingt durch eine ungenügende Funktion des Herz-Kreislauf-Systems. Ursachen können hypovolämische Zustände, distributive oder kardiogene Störungen sein, seltener sind Obstruktionen des kardialen Ausflusstraktes oder Störungen der Sauerstoffbindung an das Hämoglobin. Durch die resultierende Hypoxie kommt es zu einer Laktazidose. Die klinischen Leitsymptome sind gekennzeichnet durch Tachykardie, Tachypnoe und Unruhe. Es handelt sich um einen instabilen Zustand, den es frühzeitig zu erkennen und zu behandeln gilt. Es ist deshalb wichtig sich bewusst zu sein, dass es sich um ein fortschreitendes Geschehen handelt, in dessen Verlauf es vorerst durch Kompensationsmechanismen zu erhöhtem Herzminutenvolumen, warmer Peripherie und trockener Haut (warmer Schock), und erst später zur Dekompensation mit peripherer Vasokonstriktion, feucht-kalter Haut und Abnahme des Herzminutenvolumens kommt (kalter Schock). Schließlich erfolgt bei ausbleibender oder zu spät eingesetzter Therapie eine fortschreitende Zellschädigung mit Zelltod und damit Multiorganversagen (Multiple Organ Dysfunction Syndrome), das schließlich zum Tod des Patienten führt. Therapeutisch ist eine aggressive Volumentherapie mit natriumreichen Flüssigkeiten oder mit kolloidalen Plasmaersatzpräparaten indiziert, in ausgewählten Fällen sind auch Blutprodukte einzusetzen. Nach genügender Füllung des Kreislaufsystems soll eine Unterstützung desselben mittels inotropen Medikamenten angestrebt werden. Durch Kenntnisse von Grunderkrankungen und pathophysiologischen Zusammenhängen, durch Früherkennung und sofortiger Therapie kann die immer noch hohe Zahl der Todesfälle infolge von Schock im Kindesalter reduziert werden.
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1. Resuscitation;The Great Ormond Street Hospital Manual of Children and Young People's Nursing Practices;2023-03-17