Affiliation:
1. alta uro AG, Basel, Schweiz
Abstract
Zusammenfassung: Minimal-invasive Techniken haben einen wachsenden Stellenwert im Spektrum der zur Verfügung stehenden Therapieoptionen der gutartigen Prostatavergrösserung. Hinsichtlich der vorliegenden Evidenz weist UroLift mit zwei prospektiven randomisierten Studien im Vergleich zur Schein-OP oder TUR-P ( Transurethrale Resektion der Prostata) einen hohen Evidenzgrad auf. Die Technik zeichnet eine im Vergleich zur TUR-P signifikant höhere Rate an Ejakulationserhalt aus, während die Verbesserung der objektiven Miktionsparameter der TUR-P unterlegen ist. Hinsichtlich der Rezum-Wasserdampfablation der Prostata liegen Daten einer randomisierten Studie im Vergleich zur Schein-OP vor sowie mehrere Kohortenstudien, welche ebenfalls eine signifikante Verbesserung von Miktionsbeschwerden bei einer hohen Rate an Sexualfunktionserhalt zeigen. Das Verfahren iTIND (temporäres implantierbares Nitinol Device) weist bisher den geringsten Umfang an Evidenz auf mit lediglich einer randomisierten Studie zum Scheineingriff mit einem Verlauf von einem Jahr sowie mehreren Kohortenstudien. Auch bei dieser Technik zeigt sich eine signifikante Verbesserung der Miktionsbeschwerden bei attraktiven Komorbiditätsspektrum. Prostatische Stents sind seit vielen Jahren auf dem Markt, bis dato fehlen jedoch weiterhin Daten aus randomisierten Studien. Bei der Auswahl minimal-invasiver Techniken sollte in Abhängigkeit der Wünsche und Erwartungen des Patienten entschieden werden, ob zum Erhalt von Sexualfunktion und einem geringeren Nebenwirkungsspektrum die verglichen mit Standardtechniken potenziell unterlegenen Resultate bezüglich der Verbesserung von Symptomen und Miktionsparamtern in Kauf genommen werden möchten.