Affiliation:
1. Klinik für Viszeral und Thoraxchirurgie, Kantonsspital Winterthur
2. Adimed – Zentrum für Adipositas- und Stoffwechselmedizin Winterthur GmbH
3. Klinik für Chirurgie und Orthopädie Spitäler Schaffhausen
Abstract
Zusammenfassung. Es ist bekannt, dass Adipositas eines der grössten Gesundheitsprobleme weltweit darstellt. Aus meiner Sicht ist Adipositas kein medizinisches, sondern vielmehr ein philosophisches, ökologisches, ökonomisches, soziokulturelles und psychologisches Problem als Konsequenz unseres Wertesystems: «Mehr von Allem ist nicht genug»! Die medizinischen Folgen sind nur Symptom. Somit können Ärzte das Problem Adipositas nicht lösen und sollten weder von der Gesellschaft noch vom Patienten als Gewichtserfüllungsgehilfen instrumentalisiert / missbraucht werden. Aus ärztlicher Sicht ist Ziel der Adipositastherapie somit in aller erster Linie Reduktion der abdominellen Fettverteilung und dann erst des Körpergewichtes, durch ein geändertes Ess-und Bewegungsverhalten in Verbindung mit weiteren förderlichen Lebensgewohnheiten, ergänzt durch gewichtsreduzierende medikamentöse, invasive (Magenballon / EndoBarrier®) und / oder chirurgische Therapiemassnahmen zur Reduktion Adipositas-assoziierter Komorbiditäten und zur Verbesserung der Lebensqualität. Deshalb ist es besonders wichtig, dass aus medizinischer Sicht das Zielgewicht des Patienten in Abhängigkeit der Adipositas-assoziierten Begleiterkrankungen nach dem 4-M-System von Prof. A. M. Sharma (Metabolische, Mechanische, Mentale und Monitäre / Soziale Komorbiditäten) von Anfang an definiert und auch bei jedem Termin kommuniziert wird. Diese Definition und Kommunikation besitzen therapeutischen Charakter. Bei den vielen Studien zur Art und Weise von Ernährung und Bewegung ist Gewicht immer noch eine Resultante von Input reduziert durch Output, ergo weniger Output durch geringere Energiezufuhr und mehr Output (Training mit Pulsfrequenz zwischen 120 – 140 S / min; 30 – 60 min an 5 Tagen der Woche) sind hilfreich. Die Komplexität dieser Bestrebungen ergibt sich aber dadurch, dass der menschliche Stoffwechsel flexibleren Gesetzen unterliegt als beispielsweise ein Otto-Motor und die oben genannten nicht medizinischen Aspekte bis hin zur motivierenden, die Selbstverantwortung des Patienten stützenden und chronisch begleitenden Therapeut-Patienten-Beziehung Schlüsselstellungen haben können.
Cited by
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