Affiliation:
1. Sektion Infektiologie, Frauenklinik der Universität Freiburg
Abstract
Genitale Chlamydieninfektionen stellen weltweit die häufigste bakterielle sexuell übertragene Infektion dar. Während die Prävalenz der Gonorrhoe in Westeuropa seit den 70er Jahren um über 95% zurückgegangen und der «Tripper» – wie die Syphilis – heute auf Hochrisikogruppen beschränkt ist, sind genitale Infektionen mit Chlamydia trachomatis weiterhin in allen Bevölkerungsgruppen verbreitet, wobei diese Infektion aber in vielen westeuropäischen Ländern unter der Bevölkerung fast unbekannt ist. Die klinische Symptomatik ist bei genitaler Chlamydieninfektion ähnlich wie bei der Gonorrhoe (Dysurie, Ausfluss, Zwischenblutungen, Dyspareunie, Perihepatitis) und kann mit einer Appendizitis verwechselt werden. Chlamydia trachomatis persistiert aber länger und häufiger asymptomatisch im Urogenitaltrakt von Mann und Frau als Neisseria gonorrhoeae. Bei etwa 20% der Chlamydien infizierten Frauen kommt es zu einem teilweisen oder vollständigen Tubenverschluss. Chlamydia trachomatis stellt die häufigste Einzelsterilitätsursache bei Frauen dar, aber die meisten der betroffenen Frauen hatten nie klinische Symptome einer Adnexitis. Aufgrund der häufig geringen Erregerzahl in Urin und Zervixsekret lässt sich Chlamydia trachomatis nur durch DNA-Amplifikationstests, z.B. PCR oder LCR, mit ausreichender Sensitivität nachweisen. Während die Gonorrhoe durch eine Einmaltherapie mit gängigen Antibiotika wie Penicillinen oder Cephalosporinen eliminiert wird, ist bei Chlamydia trachomatis eine Therapie über mindestens zehn Tage mit Doxycyclin oder Makroliden erforderlich. Die gleichzeitige Therapie des Partners ist unbedingt erforderlich, um Reinfektionen zu vermeiden. Kondome schützen nicht nur vor HIV, sondern auch vor Chlamydien, Gonorrhoe und Syphilis.
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