Neuartiger knochenverankerter Hämodialysezugang

Author:

Arnold Andreas12,Kruse Anja32,Wiedmer Simona24,Widmer Matthias25,Guignard Jérémie2,Schütz Daniel4,Guenat Jean-Marc4,Bachtler Matthias32,Caversaccio Marco12,Uehlinger Dominik E.32,Frey Felix J.32,Häusler Rudolf12,Stieger Christof26

Affiliation:

1. Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Kopf- und Halschirurgie, Inselspital Bern

2. Artificial Hearing Research, ARTORG Center, Universität Bern

3. Universitätsklinik für Nephrologie, Hypertonie und Klinische Pharmakologie, Inselspital Bern

4. Cendres et Métaux SA Biel

5. Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie, Inselspital Bern

6. Hals-Nasen-Ohren-Klinik, Universitätsspital Basel

Abstract

Zusammenfassung. Für Patienten an der Hämodialyse ist nach Versagen der klassischen arterio-venösen Fisteln oder Shunts ein direkter Gefässzugang mittels Katheter lebensnotwendig. Permanente zentralvenöse Katheter penetrieren die Hals- und Thoraxweichteile und die Haut ohne rigide Befestigung. Die Infektionsrate ist hoch und führt oft zur Explantation. Knochenverankerte Hörgeräte sind zur Behandlung bei Schalleitungsschwerhörigkeit etabliert. Das Implantat sitzt fest im Felsenbein und der Aufsatz penetriert die Haut. Schwere Infektionen, die eine Explantation nötig machen, sind sehr selten. Wir nehmen an, dass einer der Hauptgründe für die tiefe Komplikationsrate die starke Befestigung des Implantats am Knochen ist, wodurch die Hautbewegungen relativ zum Knochen minimiert werden. Basierend auf den Erfahrungen mit implantierten Hörsystemen haben wir einen perkutanen knochenverankerten Hämodialysezugang im Bereich des Felsenbeins als vorteilhafte Alternative zum herkömmlichen zentralvenösen Katheterzugang entwickelt. Dabei wurde die Felsenbeinanatomie und Knochendicke zur Lokalisierung des idealen Implantationsortes untersucht; die Schraubenstabilität im Knochen getestet; ein Titanimplantat inklusive Ventile und Katheter, sowie chirurgische Instrumente zur sicheren Implantation entwickelt. Der knochenverankerte Hämodialysezugang wurde auf Flussrate, Dichtigkeit und Reinigung getestet; die Platzierung des Katheters mittels Seldingertechnik in die V. jugularis interna über eine Halsinzision festgelegt. Die Resultate unserer Arbeit zeigen die technische Machbarkeit eines im Felsenbein verankerten neuartigen Hämodialysezuganges und bilden die Grundlage einer inzwischen bewilligten klinischen Pilotstudie.

Publisher

Hogrefe Publishing Group

Subject

General Medicine

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