Affiliation:
1. Magen Darm Funktion Basel, Labor und Klinik für Motilitätsstörungen und funktionelle Magendarm Erkrankungen, Zentrum für Integrative Gastroenterologie, Klinik Arlesheim
2. Klinik für Gastroenterologie, Spital Tiefenau, Bern
Abstract
Zusammenfassung. Die anorektale Funktionsdiagnostik ermöglicht die Messung des Analsphinkterdrucks, die Evaluierung der Rektumsensibilität sowie die Überprüfung der rektoanalen Reflexe, die wesentliche Elemente der Beurteilung der Darmentleerung darstellen. Sie wird mit einem Ballonexpulsionstest kombiniert, um sicherzustellen, dass die manometrischen Befunde mit der anorektalen Funktion übereinstimmen. Diese Tests finden in der diagnostischen Abklärung der chronischen Stuhlentleerungsstörung, der Obstipation und der fäkalen Inkontinenz ihre Anwendung, können aber auch im prä- und postoperativen Setting, bei funktionellen anorektalen Schmerzen und anderen Störungen der Beckenbodenfunktion Klärung bringen. Bei den meisten Patienten, die zur Untersuchung dieser Symptome überwiesen werden, ist eine umfassende Beurteilung der anorektalen Struktur und Funktion erforderlich. Aufgrund der hohen Variabilität der Normalwerte und Komplexität der anorektalen Funktion liefert keine einzelne Untersuchung alle Informationen, die für eine symptomerklärende, schlüssige Diagnose erforderlich sind und die Therapieentscheidung beeinflussen. Die anorektale Manometrie ist nützlich, um das Ausmass der Beeinträchtigung der anorektalen Funktion zu beurteilen und zwischen organischen und funktionellen Erkrankungen (inklusive Beckenbodendyssynergie) zu unterscheiden. Eine vorangehende ausführliche Anamnese sowie endoskopische (Prokto- / Rektoskopie) und bildgebende Verfahren (anorektale Endosonographie, dynamische MR-Defäkographie) vervollständigen die Diagnostik.
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