Affiliation:
1. Universitätsfrauenklinik, Basel
Abstract
Kontrazeptive Compliance bedeutet, dass eine Verhütungsmethode korrekt, d.h. in genau der Weise angewendet wird, wie dies medizinisch von der Methode her erforderlich bzw. vom Arzt her vorgeschrieben ist. Non-Compliance beschreibt das Missverhältnis zwischen korrektem und realem Anwendungsverhalten. Verschiedene Indikatoren weisen darauf hin, dass die kontrazeptive Compliance ungenügend ist. In den meisten Studien wird eine Rate von 40–50% ungeplanter Schwangerschaften angegeben; knapp die Hälfte dieser Schwangerschaften enden in Schwangerschaftsabbrüchen, deren Zahl weiterhin hoch ist. Bei hormonalen und Barrieremethoden besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen der Effizienz bei korrekter Anwendung versus der Effizienz bei typischer Anwendung. Die Abbruchraten der kontrazeptiven Therapie nach einem Jahr sind bis zu 50%. Gründe für Non-Compliance sind a) Mangelnde oder fehlende Motivation durch Ambivalenz bezüglich Kinderwunsch, sowie sexuelle und partnerschaftliche Konflikte; (b) Kognitive Faktoren (Fehlinformationen, irrationale Ängste); (c) Erschwerter Zugang zu kontrazeptiven Methoden; (d) Verhaltensfehler (Vergessen, Verlieren) und (e) Nebenwirkungen der Methoden. Drei Strategien zur Verbesserung der Compliance werden eingesetzt: a) Verbesserung der Beratung und Betreuung; b) Entwicklung von Methoden, die keine oder nur geringe Compliance erfordern; c) Verbesserung der Lebensqualität bei Anwendung kontrazeptiver Methoden durch Minderung negativer Nebenwirkungen und Steigerung des nicht kontrazeptiven Nutzens.
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