Affiliation:
1. Bereich Arbeitsmedizin, Medizinische Fakultät, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund: Auch in der ambulanten Pflege hält die „Arbeit 4.0“ durch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) fortwährend Einzug. Neben einer Vielzahl an Möglichkeiten, die die IKT dem Pflegepersonal bieten, führt der Umgang zu zusätzlichen Belastungen. Ziel: Ziel der Arbeit ist es, relevante Belastungskategorien zu bestimmen, die durch die Nutzung von IKT hervorgerufen werden können sowie unter Berücksichtigung der individuellen Ressourcen und Technikaffinität einen zusätzlichen Einfluss auf das Belastungserleben von Mitarbeitenden der ambulanten Pflege ausüben. Methoden: Im Rahmen einer qualitativen Studie wurden problemzentrierte Interviews mit acht Pflegefachpersonen aus drei Unternehmen der ambulanten Pflege durchgeführt. Im Anschluss daran wurden diese Interviews transkribiert und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse: Es konnten zehn Kategorien ermittelt werden, die von den Pflegefachpersonen der ambulanten Pflege als Belastung wahrgenommen wurden: zum Beispiel unzureichende Beteiligung und Gebrauchstauglichkeit, erhöhter Dokumentationsaufwand, Informationsüberflutung. Hinsichtlich der Arbeitsfähigkeit und der Gesundheit der Beschäftigten ließen sich keine Beeinträchtigungen ableiten, die auf die identifizierten zusätzlichen Belastungen zurückzuführen sind. Schlussfolgerungen: Weitere Analysen möglicher Belastungssituationen, die zusätzlich aus der Nutzung von IKT hervorgehen könnten, sind notwendig, um diese Kenntnisse in die Primärprävention einzubauen. Es ist sinnvoll bedarfs- und beteiligungs- bzw. prozessorientierte Strukturen in Unternehmen der ambulanten Pflege zu schaffen. Die Anwendung von IKT kann auch ein Vorteil sein, da beispielsweise Informationen schneller beschafft werden können.