Affiliation:
1. Institut für Pflegewissenschaft, Universität Basel
Abstract
Die Kliniken der Schweiz sind immer mehr von Diversität geprägt. Diversität bedeutet hier das Vorhandensein von persönlichen und gesellschaftlichen Unterschieden, unter anderem auf Grund von Herkunft, Geschlecht, Sprache, Fähigkeiten, Alter, Lebensformen und sozialem Status. Diversität fordert Kliniken heraus. Entsprechend gilt es, Sprachbarrieren, Migration und deren Auswirkungen im klinischen Umfeld zu thematisieren. Trotz des Trends zur Professionalisierung von Dolmetschangeboten ist in vielen Kliniken Zurückhaltung im Hinzuziehen von professionellen Dolmetscherinnen zu beobachten. In diesem Beitrag gehen wir auf drei Fragen ein: Was sind die klinischen Folgen von Sprachbarrieren? Wie können Sprachbarrieren überwunden werden? Sollen Pflegefachpersonen dolmetschen? Aus vorliegenden Studien geht klar hervor, dass fremdsprachige Patienten aufgrund ungenügenden Informationsflusses tendenziell eine der Situation unangemessene Behandlung erhalten. Ebenso besteht in der Literatur Konsens darüber, dass Angehörige als Ad-hoc-Dolmetscher sowie ungeschulte, mehrsprachige Mitarbeitende wenig- oder ungeeignet sind, Situationen, in denen Sprachbarrieren anzutreffen sind, zu lösen. Dagegen sind professionelle Dolmetscherinnen diejenige Strategie, die am eindeutigsten zur verbesserten Behandlungsqualität von fremdsprachigen Patienten führt. Da sich im Klinikalltag aber ein konsequentes Hinzuziehen von professionellen Dolmetscherinnen nicht immer umsetzen lässt, stellt das Einrichten einer klinikinternen Liste mit geschulten, mehrsprachigen Mitarbeitenden in definierten Situationen eine akzeptable Alternative dar.
Subject
General Medicine,General Nursing
Cited by
15 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献