Affiliation:
1. Institut für Pflegewissenschaft, Medizinische Fakultät, Universität Basel, Schweiz
2. Direktion Pflege und MTTB, Universitätsspital Zürich, Schweiz
Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund: Zeitlich angemessenes Durchführen von Pflegemaßnahmen ist grundlegend für eine professionelle Pflege. Obwohl Strategien zum Umgang mit Zeitressourcen vorliegen, werden Pflegemaßnahmen wiederholt zu früh, zu spät oder nicht durchgeführt. Dies kann negative Auswirkungen auf Pflegequalität und Sicherheit haben. Es gibt jedoch keine publizierte Beschreibung zur zeitlichen Angemessenheit des Durchführens von Pflegemaßnahmen aus Sicht von Pflegefachpersonen. Ziel: Es liegt eine Beschreibung vor, was Pflegefachpersonen im Spital unter zeitlicher Angemessenheit für das Durchführen von Pflegemaßnahmen verstehen. Methode: Für diese qualitative Studie wurden in Einzelinterviews acht diplomierte Pflegefachpersonen befragt. Die Datenanalyse erfolgte mittels Inhaltsanalyse nach Mayring. Ergebnisse: Für die Teilnehmenden ist zeitliche Angemessenheit beim Durchführen von Pflegemaßnahmen relational. Sie beschrieben diese als Zeitrahmen, der sich im Verlauf der Zeit dynamisch verändern kann. Aus ihrer Sicht kann zeitlich angemessenes Handeln Schaden und Leiden verhindern sowie Sicherheit und Wohlbefinden von Patient_innen gewährleisten. Rahmenbedingungen, Pflegeziele und die Dringlichkeit von Maßnahmen beeinflussen dabei, ob die Teilnehmenden zeitlich angemessen handeln. Schlussfolgerung: Unter den befragten Pflegefachpersonen besteht ein gemeinsames, oft implizites Verständnis von zeitlicher Angemessenheit. Resultate dieser Studie können helfen, das implizite Verständnis und damit verbundene Prozesse zu verstehen und einen Beitrag zur Qualitätssicherung in der Pflege leisten.