Achtung der Autonomie gegenüber «nicht-einwilligungsfähigen» Patienten? – Zur ethischen Problematik von Patientenverfügungen

Abstract

Mit Blick auf die ethische und rechtliche Problematik des richtigen Umgangs mit Patientenverfügungen erörtert der Artikel die Frage, ob Achtung der Autonomie auch gegenüber den sogenannten «nicht-einwilligungsfähigen» Patienten möglich und moralisch geboten ist. Ausgehend von einer Kritik der Bedrohung der Autonomie und der Fürsorge für das Wohl des Patienten durch die moderne Medizin (2.) wird aufgezeigt, wie Achtung der Autonomie und Fürsorge unter dem übergeordneten Gesichtspunkt der Würde des Menschen sich wechselseitig bedingen (3.). Vor diesem Hintergrund werden schließlich praktische Konsequenzen für einen zugleich fürsorglichen und Autonomie respektierenden Umgang gegenüber jedem Patienten, für die sensible und problembewusste Beachtung von Patientenverfügungen sowie für die besondere Aufgabe der Pflege in diesem Zusammenhang erörtert. (4.–5.)