Die Entwicklung der Rolle einer Advanced Practice Nurse (APN) für das Ernährungsmanagement

Abstract

Zusammenfassung. Hintergrund: Pflegefachpersonen wird eine Schlüsselrolle im Ernährungsmanagement zugeschrieben. Dieser Bereich wurde als ein Schwerpunkt der Entwicklung einer Advanced Nursing Practice identifiziert. Ziel: Bedarfsanalyse zum Rollenprofil einer Advanced Practice Nurse (APN) entsprechend dem PEPPA-Rahmenmodell. Methodik: Mixed Methods-Design. In einer Querschnittserhebung zum Ist-Stand wurde die diagnostische Genauigkeit des pflegerischen Ernährungsscreenings mittels Nutritional Risk Screening (NRS 2022) im Vergleich zur Einschätzung durch eine Ernährungsexpertin mittels NRS 2022 untersucht. Bei positivem Befund wurden Gründe mithilfe eines vertieften Assessments ermittelt. Ergänzend wurden halbstrukturierte, leitfadengestützte Interviews geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Ergebnisse: Die Identifikation von Risikopatient_innen im pflegerischen Screening wies Verbesserungsbedarf auf (Sensitivität: 56%, Spezifität: 96%; n = 195). Häufig identifizierte Gründe (des Risikos) einer Mangelernährung ( n = 51) waren die fehlende Lust zum Essen/Appetitlosigkeit oder ein krankheitsbedingter erhöhter Bedarf. Entwicklungsmöglichkeiten und Erwartungen an eine APN wurden anhand der Interviews ( n = 20) konkretisiert. Sie beziehen sich auf Kompetenzerweiterung, Support im interprofessionellen Team bei komplexen Behandlungsfällen und einer stärkeren pflegerischen Rolle im Ernährungsmanagement. Schlussfolgerungen: Anhand der Bedarfsanalyse konnten Aufgabenbereiche der APN benannt, dem Modell nach Hamric zugeordnet und Umsetzungsstrategien abgeleitet werden.