Affiliation:
1. Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Medizinische Universität Graz
2. Institut für Pflegewissenschaft, Medizinische Universität Graz
3. Europäisches Trainings- und Forschungszentrum für Menschenrechte und Demokratie der Universität Graz
Abstract
Zusammenfassung. Hintergrund: Einstellungen zur aktiven Sterbehilfe auf Verlangen von voll urteilsfähigen, schwer und unheilbar kranken Menschen sind zunehmend Gegenstand von öffentlichen Debatten. Forschungsbedarf besteht noch zum Einfluss der Pflegeerfahrung auf die Einstellungen zur aktiven Sterbehilfe. Ziel: Daher ist das Ziel dieser Studie, zu eruieren, ob und wie sich Pflegeerfahrung auf die Einstellungen zur aktiven Sterbehilfe auswirkt. Methode: Im Frühjahr 2014 wurde eine repräsentative Querschnittstudie in der österreichischen Bevölkerung mittels selbstentwickeltem Fragebogen (auf Basis einer qualitativen Vorstudie) durchgeführt. Personen ab dem 16. Lebensjahr wurden über Online-Fragebögen und Personen ab dem 65. Lebensjahr mittels postalisch versendeter Fragebögen befragt (n = 725). Die deskriptive Datenanalyse erfolgte mit dem Statistikprogramm IBM SPSS Version 22.0. Ein positives Ethikvotum liegt für diese Studie vor. Ergebnisse: 48 % der Befragten geben an, Erfahrung mit Pflege gemacht zu haben, davon 8,6 % als Mediziner/Medizinerinnen oder Krankenpfleger/Krankenschwestern, 43,7 % als pflegende Angehörige und 50 % als nicht pflegende Angehörige. Mehrfachantworten waren möglich. Personen mit Pflegeerfahrung weisen eine signifikant niedrigere Zustimmung zur aktiven Sterbehilfe auf, als jene ohne Pflegeerfahrung (p = 0,04). Schlussfolgerung: Pflegeerfahrung stellt einen Einflussfaktor auf die Einstellung zur aktiven Sterbehilfe dar. Menschen mit Pflegeerfahrung sollten stärker in Diskussionen zum Thema Entscheidungen am Lebensende miteinbezogen werden.
Subject
General Medicine,General Nursing
Cited by
3 articles.
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