Affiliation:
1. Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Medizinische Fakultät, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle (Saale), Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Hintergrund: Advance Care Planning (ACP) ist ein international etabliertes Konzept mit dem Ziel einer vorausschauenden Versorgungsplanung für den Fall einer zukünftigen Einwilligungsunfähigkeit. In Deutschland wird ACP aktuell noch nicht regelhaft im akutstationären Setting angeboten. Fragestellung/Ziel: Ziel ist es, Voraussetzungen für die Implementierung eines ACP-Programmes in Akutkliniken in Deutschland durch Sichten internationaler Initiativen und Führen von Experteninterviews zu identifizieren und zu bewerten. Methoden: In den Datenbanken MEDLINE und CINAHL erfolgte eine systematische Literaturrecherche nach international angewandten Strategien zur Umsetzung von ACP in Akutkrankenhäusern. Konsekutiv wurde ein Leitfaden für Interviews mit Expert_innen zur Bewertung der Strategien entwickelt. Die Analyse erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring. Ergebnisse: Aus 13 eingeschlossenen Publikationen wurden 17 Voraussetzungen identifiziert und nach der Bewertung durch Expert_innen 16 Kategorien zugeordnet. Die Expert_innen hoben insbesondere hervor, dass passende Rahmenbedingungen, wie ausreichende Zeitressourcen und Schulungen, geschaffen werden müssen, wohingegen die Literaturrecherche zeigte, dass eher Voraussetzungen aus dem Bereich Gesprächsablauf und -organisation im Vordergrund standen. Schlussfolgerungen: Die Implementierung von ACP im akutstationären Setting erscheint machbar, unterliegt aber umfassenden settingspezifischen Bedingungen und Herausforderungen, wie einer gesetzlichen Regelung sowie der Definition und Strukturierung der Prozesse.