Psychosoziale Interventionen für Paare, die mit einer Krebserkrankung leben. Eine Literaturübersicht

Abstract

Eine Krebserkrankung wird von den betroffenen Paaren als Dyade erlebt. Schritt für Schritt müssen diese lernen, die Krankheit in ihr Leben zu integrieren. Es wird vermutet, dass eine psychosoziale Pflegeintervention hier eine wirksame Unterstützung darstellen könnte, wobei unklar ist, welche Maßnahmen die Paare in ihrem Krankheitsmanagement effektiv unterstützen können. Im Rahmen einer Literaturarbeit wurde deshalb den folgenden Forschungsfragen nachgegangen: 1) Welche Interventionen werden Paaren, bei denen eine Partnerin/ein Partner an Krebs erkrankt ist, im Rahmen von Unterstützungsprogrammen zur Verarbeitung der Erkrankung angeboten? 2) Welche Instrumente werden zur Überprüfung der Wirksamkeit dieser Interventionen verwendet und welche Ergebnisse resultieren aus den Evaluationen? 3) Inwieweit tragen solche Interventionen zu einer besseren Krankheitsverarbeitung der Paare bei? In fünf Studien, welche den Ein- und Ausschlusskriterien der Literaturarbeit entsprechen, wurden Interventionsprogramme evaluiert, welche sich im Aufbau und Inhalt stark von einander unterscheiden. Eine große Heterogenität zeigte sich auch bei den eingesetzten Untersuchungsinstrumenten. Dennoch lässt sich zusammenfassend sagen, dass sich die untersuchten psychosozialen Interventionen bei beiden Partnern positiv auf die Paarbeziehung auswirken und Gefühle von Depression und Hoffnungslosigkeit reduziert werden. Zudem fiel es den Partnern leichter, sich in Alltagssituationen beratend zur Seite zu stehen. Aus den Ergebnissen wird der Schluss gezogen, dass Informationsmaterialien und Informationsveranstaltungen in Kombination mit Beratungssequenzen effiziente psychosoziale Pflegeinterventionen für Paare, die mit einer Krebserkrankung leben, darstellen können.